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Podcast by Hamburger Institut für Sozialforschung

Location:

Germany

Description:

Podcast by Hamburger Institut für Sozialforschung

Language:

German


Episodes
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2. April 2024. Aaron Sahr: Geld in militärischen Konflikten

4/4/2024
Über monetäre Kriegsführung und die Zukunft globaler Zahlungssysteme Die globale Geldordnung steht vor einem Umbruch, der die Dominanz des US-Dollars beenden und die Globalisierung ausbremsen wird. Prognosen dieser Art wurden jüngst durch den russischen Krieg gegen die Ukraine befeuert, als Sanktionen westlicher Staaten die Infrastrukturen des internationalen Zahlungsverkehrs militarisierten und das Geld selbst zur Waffe wurde. Der Vortrag ordnet diese »monetäre Kriegsführung« historisch und geldtheoretisch ein, erläutert die Konstruktionsprinzipien der globalen Geldordnung und stellt Entwicklungsszenarien zur Diskussion. Prof. Dr. Aaron Sahr, Soziologe; Leiter der Forschungsgruppe Monetäre Souveränität, Gastprofessor am Institut für Soziologie und Kulturorganisation (ISKO) der Leuphana Universität Lüneburg Moderation: Prof. Dr. Stefan Malthaner, Politikwissenschaftler und Soziologe; Sprecher der Forschungsgruppe Makrogewalt, Gastprofessor an der Leuphana Universität Lüneburg Ein Vortrag der Reihe "Im Nebel des Krieges" | 40 Jahre Hamburger Institut für Sozialforschung.

Duration:00:54:33

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13. März 2024. Norbert Frei: »Kriegsverurteilt.«

3/15/2024
Verdrängen und Erinnern in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft Dass die Deutschen die Erinnerung an den von ihnen begonnenen Zweiten Weltkrieg und die damit verbundenen Verbrechen nach 1945 »verdrängt« hatten, war das Standardargument einer seit Mitte der 1960er Jahre Diskursmacht gewinnenden „Vergangenheitsbewältigung“. Als Zeichen dieser Verdrängung ließen sich nicht zuletzt die terminologischen Verschiebungen im Diskurs über die von den Alliierten als Kriegsverbrecher verurteilten NS-Funktionäre und Wehrmachtangehörigen deuten, für deren Begnadigung und Freilassung sich zunächst vor allem Kirchenführer eingesetzt hatten, seit 1949 dann auch die politische Klasse der jungen Bonner Republik. Die Unterschiede zwischen Strafhaft und Kriegsgefangenschaft wurden dabei zunehmend verwischt und im Begriff der »Kriegsverurteilten« gleichsam eingeebnet. Der Vortrag erläutert diesen Prozess und diskutiert die Frage, ob die Verwandlung von NS-Tätern in »Kriegsverurteilte« nicht auch als ein verkapptes Eingeständnis der Realität des Vernichtungskrieges zu lesen ist. Prof. Dr. Norbert Frei, Seniorprofessor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Knöbl, Direktor des Hamburger Instituts für Sozialforschung Ein Vortrag der Reihe "Im Nebel des Krieges" | 40 Jahre Hamburger Institut für Sozialforschung

Duration:00:48:39

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16. Januar 2024. Siniša Malešević: Why Soldiers Kill

1/24/2024
The Emotional Dynamics of Battlefield Experiences The act of close-range killing in war is often interpreted through contrasting perspectives: while neo-Darwinian approaches insists that taking lives on the battlefield is relatively easy, the neo-Durkheimian perspectives perceive killing as an extremely difficult and traumatic event for soldiers. In this lecture, Siniša Malešević challenges these influential views and argues that the process of killing is defined by its variability, contingency and context-dependence. Rather than assuming, as the dominant perspectives do, that violence simply triggers biologically ingrained and uniform emotional responses, he argues that acts of violence create various emotional dynamics. Drawing on primary research with ex-combatants from wars in Croatia and Bosnia and Herzegovina (1991–1995), he shows how the shared experience of close-range violence generates highly diverse forms of emotional dynamics. Prof. Dr. Siniša Malešević, Professor für Soziologie am University College Dublin. Prof. Dr. Stefan Malthaner, Sprecher der Forschungsgruppe »Makrogewalt« am Hamburger Institut für Sozialforschung und Gastprofessor an der Leuphana Universität Lüneburg. Eine Veranstaltung der Reihe Im Nebel des Krieges | 40 Jahre HIS

Duration:01:28:52

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09.01.2024 . Bücher Am HIS. Die Attraktivität Der Demokratie. Konturen Einer Zukünftigen Politik

1/16/2024
Carsten Brosda und Ute Frevert im Gespräch. In Zeiten sich überlagernder Krisen fällt es derzeit schwer, sich eine gute Zukunft vorzustellen. Was dabei helfen kann, ist die Kraft zuversichtlicher Geschichten, die wir uns als Gesellschaft endlich besser erzählen müssen. Sie sind eine unabdingbare Voraussetzung dafür, künftig freier, gerechter und solidarischer zusammenzuleben. Sie verdichten die Überzeugung, dass sich die Welt überhaupt verändern lässt. Zugleich müssen wir wieder neu lernen, einander zuzuhören und davon auszugehen, dass unser Gegenüber vielleicht recht haben könnte. Oder zumindest, dass wir uns darauf einigen können, in einigen Aspekten verschiedener Meinung zu sein und trotzdem eine Gesellschaft zu bilden, in der alle ohne Angst verschieden sein können. Denn Angst ist ein schlechter Ratgeber. Daher muss Politik ihre Erfolge zukünftig besser erzählen und auch, warum sie tut, was sie tut. Im Gespräch mit der Historikerin Ute Frevert diskutiert Brosda, wie das gelingen könnte. Prof. Dr. Dr. h.c. Ute Frevert, Präsidentin der Max Weber Stiftung, Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktorin, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin Dr. Carsten Brosda, ist Senator für Kultur und Medien in Hamburg sowie Vorsitzender des Kulturforums der Sozialdemokratie und Co-Vorsitzender der Medienkommission des SPD-Parteivorstandes Prof. Dr. Wolfgang Knöbl, Direktor des Hamburger Instituts für Sozialforschung Eine Veranstaltung des HIS, in Kooperation mit Hoffmann und Campe Verlag. Im Zeitraum von Minute 22:26 bis Minute 26:53 kam es aufgrund eines technischen Defekts leider zu schlechter Tonqualität während der Aufzeichnung, wir bitten hierfür um Verständnis.

Duration:01:36:01

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11. Dezember 2023. Streit.Bar: Feminismus - Ein Kassensturz

12/21/2023
STREIT.BAR im Nachtasyl des Thalia Theaters | Es diskutieren Thomas Großbölting, Wolfgang Knöbl, Teresa Koloma Beck und Hilal Sezgin Eine Veranstaltungsreihe des Thalia Theaters Hamburg und des Hamburger Instituts für Sozialforschung

Duration:01:52:06

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6. Dezember 2023. Bilder aus dem Nebel des Krieges. Diskussion mit Peter Geimer und Marion G. Müller

12/8/2023
Die Geschichte des Krieges ist zugleich eine Geschichte der Bilder des Krieges. Lagen früher Jahre oder Jahrzehnte zwischen dem Schlachtengemälde und dem Kriegsgeschehen, das es zeigen soll, gibt es heute geradezu eine Live Berichterstattung. Die gewandelten Produktions- und Rezeptionsformen haben zugleich nichts daran geändert, dass die Bilder ein Geschehen zeigen, rahmen und festhalten, indem Vieles sowohl in den Bildern als auch durch die Bilder selbst unsichtbar bleibt. Das reicht von ihren Entstehungsbedingungen über die Absichten ihrer Verbreitung bis hin zu den vielen anderen gewaltsamen Ereignissen, die sie ebenfalls zeigen könnten. Das betrifft insbesondere aber auch die Arten und Konventionen des Sehens, die dem Gezeigten erst Bedeutung geben. Bilder aus dem Nebel des Krieges werfen im Grunde mehr Fragen auf, als dass sie selbst Antworten liefern. Wofür stehen die Bilder und wer bestimmt darüber? Wie entstehen sie? Wer zeigt sie? Wie sehen Menschen sie? Welche Bilder sollten überhaupt (nicht) gezeigt werden? Über Fragen wie diese sprechen an diesem Abend: Prof. Dr. Peter Geimer, Kunsthistoriker; derzeit Direktor des Deutschen Forum für Kunstgeschichte Paris Prof. Dr. Marion G. Müller, Politikwissenschaftlerin; Professorin für Medienwissenschaft mit Schwerpunkt Digitale und Audiovisuelle Medien an der Universität Trier Dr. Thomas Hoebel, Soziologe; Wissenschaftler in der Forschungsgruppe Makrogewalt am Hamburger Institut für Sozialforschung

Duration:01:41:03

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21. November 2023. Bücher Am HIS. Stefan Eich: Die Währung der Politik

11/24/2023
Eine politische Ideengeschichte des Geldes Bankenkrisen, Inflation, Zinsdebatten, Schuldenbremse: Das Thema Geldpolitik ist längst in der Tagespolitik angekommen. Inzwischen ist offensichtlich, dass Geld nicht einfach nur ein neutrales Tauschmittel ist. Aber wie lässt sich Geld auch als ein Instrument politischer Herrschaft verstehen? Und wie könnte eine demokratischere Geldpolitik aussehen? In seinem Buch Die Währung der Politik erzählt Stefan Eich eine neue politische Ideengeschichte des Geldes von der griechischen Antike bis in die Gegenwart als eine Reise durch die sedimentierten Schichten geldpolitischer Krisen, die unser Denken bis heute prägen. In den geldpolitischen Erörterungen von Aristoteles, Locke, Fichte, Proudhon, Marx, und Keynes wird Geld als ambivalentes politisches Projekt sichtbar, das sich im Spannungsverhältnis von Vertrauen und Gewalt bewegt. Das moderne Geld ist ein rechtliches Geschöpf, das sich ohne Bezug auf politische Macht nicht begreifen lässt. Aber es hängt auch immer am seidenen Faden von Vertrauen und kollektivem Glauben, die beide schlagartig verschwinden können. In unserem heutigen Moment des monetären Interregnums lohnt es sich, diese geldpolitische Ideengeschichte neu zu entdecken. Alte Narrative des neutralen Geldes haben an Glaubwürdigkeit verloren. Doch wir haben nur sehr vage Vorstellungen davon, wie eine demokratischere Geldpolitik gestaltet werden könnte. Die politische Theorie und die Ideengeschichte können uns dabei helfen, die geldpolitische Sackgasse zu überwinden und eine Sprache zu finden, die die monetäre Gewalt und ihre Fallstricke in demokratischen Begriffen zu formulieren vermag. Moderation: Aaron Sahr, Leiter der Forschungsgruppe Monetäre Souveränität am Hamburger Institut für Sozialforschung Eine Kooperation von Hamburger Edition und dem Hamburger Institut für Sozialforschung

Duration:01:22:35

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7. November 2023. Diskussion zum »Kriegsverdrängung«

11/17/2023
Die Sozialwissenschaften waren in ihrer Geschichte – sieht man ab von einzelnen Feldern wie der Theorie Internationaler Beziehungen – nie besonders daran interessiert, sich mit dem Thema Krieg zu beschäftigen. Dies hatte und hat insbesondere mit optimistischen Hintergrundannahmen zu tun, wonach der soziale und ökonomische Fortschritt gewaltsame Auseinandersetzungen zunehmend unwahrscheinlich machen würde. Und so ist man dann beim Ausbruch von Kriegen immer und immer wieder überrascht, wenn die Gewalt diesem Fortschrittsoptimismus ganz direkt widerspricht. – In der Podiumsdiskussion wird es unter anderem darum gehen, welche Auswirkungen die jüngsten Kriege (der Überfall Russlands auf die Ukraine oder die Angriffe der Hamas auf Israel und die Gewalteskalation im Nahen Osten sind nur einige der Beispiele, die genannt werden könnten) für das sozialwissenschaftliche Denken haben und welche theoretischen wie empirischen Konsequenzen SozialwissenschaftlerInnen aus den kriegerischen Vorkommnissen ziehen sollten. Es diskutieren: Diskussion mit: Wolfgang Knöbl, Direktor des Hamburger Instituts für Sozialforschung Stefan Malthaner, Wissenschaftler und Sprecher der Forschungsgruppe Makrogewalt am Hamburger Institut für Sozialforschung Klaus Schlichte, Professor für Internationale Politik und Weltgesellschaft (Universität Bremen) Eine Veranstaltung der Reihe "Im Nebel des Krieges" | 40 Jahre Hamburger Institut für Sozialforschung

Duration:01:03:00

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24. Oktober 2023. Carola Westermeier: Das Geld(system) der Zukunft?

10/30/2023
Digitale Zentralbankwährungen zwischen Fragmentierung und internationaler Kooperation Ein Vortrag von Carola Westermeier (Universität Gießen) Moderation: Florian Schmidt, Forschungsgruppe Monetäre Souveränität „The digital currencies that will transform finance” – so titelte der britische Economist im Mai 2021. In mehreren Berichten legt das Magazin dar, wie digitale Zentralbankwährungen die etablierte Finanzwelt herausfordern – von der Rolle der Banken über die zentrale Stellung des US-Dollar bis hin zu Fragen digitaler Überwachung und Privatsphäre. Nichts sei festgelegt bei der Entwicklung der neuen Technologie, oder anders: ihre technologischen Möglichkeiten stellen das Etablierte in Frage. Der entscheidende Unterschied zu Kryptowährungen ist dabei, dass diese Technologie nicht von „außen“ kommt, sondern in den Zentren der Finanzwelt, den Zentralbanken, entwickelt wird. Inzwischen erkunden weltweit 130 Ländern die Möglichkeiten, die ihnen digitale Zentralbankwährungen bieten. Bereits in einer fortgeschrittenen Phase befindet sich die Europäische Zentralbank, die im Herbst entscheidet, ob der digitale Euro in einer „realisation phase“ für konkrete Anwendungsfälle getestet wird. Noch einen Schritt weiter ist China, wo der digitale Yuan bereits eingesetzt wird. Was aber verbindet den digitalen Euro mit dem digitalen Yuan? Wo sind Unterschiede? Welche (geo)politische Motive spielen bei der Entwicklung der neuen Digitalwährungen eine Rolle? Werden sie unserem Geld eine neue politische Form geben? Der Vortrag thematisiert die aktuelle Entwicklungsphase der neuen digitalen Währungen, in der maßgebliche Entscheidungen für ihren zukünftigen Einsatz gefällt werden. Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe Geldpolitk im Umbruch

Duration:01:37:54

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17. Oktober 2023. Leon Wansleben: Der Aufstieg der Zentralbanken

10/20/2023
Staatliche Macht im Finanzkapitalismus Wie erklären wir die wachsende Bedeutung und Sichtbarkeit von Zentralbanken seit den 1970er Jahren? Nach zum Teil rigorosen Inflationsreduktionen, gewannen Notenbanken vor allem in den 1990er Jahren allgemeinere Zuständigkeiten für makroökonomische Steuerung, bevor die turbulente Phase seit 2008 sie zu (fast) allzuständigen Gewährsinstanzen, Wachstumspromotoren und Stabilitätsankern machte. Die bisherige Diskussion in der Politischen Ökonomie hat Schwierigkeiten, diese Entwicklung zu erklären, weil sie sich lange Zeit allein auf Inflations-bezogene Interessen und Ideologien konzentrierte. Für manche Autor*innen war die Sicherung stabiler Preise durch unabhängige Notenbanken eine vernünftige Antwort auf Geldkrisen; für andere signalisierte ebenjene Politik eine Übermacht der Interessen an „hartem Geld“. In seinem Vortrag zum Aufstieg der Zentralbanken entwickelt Leon Wansleben einen anderen Ansatz, der Zentralbanken als organisationale Akteure, ihre spezifischen Instrumente und sich wandelnde Kontextbedingungen zum Einsatz dieser Instrumente in den Blick nimmt. Insbesondere seit den 1990er Jahren konnten Zentralbanken die Finanzialisierung der Wirtschaft und den Wandel hin zu „market-based finance“ nutzen, um ihre infrastrukturelle Macht auszuweiten. Ein Vortrag von Leon Wansleben (Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln) Moderation: Carolin Müller, Forschungsgruppe Monetäre Souveränität Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe Geldpolitk im Umbruch

Duration:01:09:10

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16. Oktober 2023. Michael Mann: Are Wars Rational?

10/18/2023
Michael Mann hast three main propositions. First, war is not hard-wired into humans or only men. It is a product of social stratification and states. Second, decisions for war have been predominantly taken by rulers and their entourages, regardless of the formal constitution of the state. Lacking interest in foreign policy, the people are easily manipulated into war. Third, most wars have been irrational in terms of means or ends or both together, because as well as supposed material or strategic interests, war and peace decisions are constrained by emotions, ideologies, domestic politics, and “baked in” culture and institutions. Mann derives these propositions from quantitative research on wars since 1816 and his own long-run analysis of sequences of war across three continents. Michael Mann, Michael Mann, Distinguished Research Professor, University of California, Los Angeles; Siegfried Lanshut Preisträger 2018 Moderation: Wolfgang Knöbl, Direktor des Hamburger Instituts für Sozialforschung Ein Vortrag der Reihe "Im Nebel des Krieges" | 40 Jahre Hamburger Institut für Sozialforschung

Duration:01:10:20

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10. Oktober 2023. Andrea Binder: Das Vermächtnis des Dollar-Öl-Standards

10/16/2023
Ein Vortrag von Andrea Binder (Freie Universität Berlin) Moderation: Luca Kokol, Forschungsgruppe Monetäre Souveränität Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe Geldpolitk im Umbruch

Duration:00:56:44

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6. Juni 2023. Wolfram Kaiser: Contesting European Futures

9/29/2023
Ju-Jitsu between Europhiles and Eurosceptics in the Past This lecture explores connections between transnational politics and opposition to »Europe« in historical perspective. It argues that transnational advocacy for European cooperation has provoked Eurosceptic activism and narratives. In post-war Europe, Europhiles’ consistent notion of further economic and political integration as the creation of a supranational European democracy of sorts has transformed the struggle between Europhiles and Eurosceptics into one about broader issues of the nature of democracy, not merely the location of decision-making. In this struggle, despite their mutual ideological enmity, the far right and far left frequently align in a form of populist social nationalism that is reminiscent of inter-war alliances against parliamentary democracy at nation-state level. Prof. Dr. Wolfram Kaiser, Historiker; Professor für European Studies an der University of Portsmouth, Gastprofessor am College of Europe in Brügge sowie Leiter im Wissenschaftlichen Dienst des Europäischen Parlaments Moderation: Prof. Dr. Philipp Müller, Historiker; Sprecher der Forschungsgruppe Demokratie und Staatlichkeit; Leiter des BMBF-Verbundprojekts "Euroskepsis" Vortrag im Rahmen der HAMBURG SUMMER SCHOOL FOR SOCIAL RESEARCH, einer Kooperation mit der ZEIT Stiftung.

Duration:00:54:22

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Landshut Lectures Mike Savage II Analysing elite diaspora: the case of UK ‘non-domiciled’ tax payers

9/27/2023
Zweite Landshut Lecture von Mike Savage vom 27.06.2023 The British have a strange quirk in their tax policy which allows residents who claim that their ‘permanent home’ is outside the UK can gain advantages by being exempted from tax on their overseas assets. I show that this provision, which can be dated back to 1799 when income tax was introduced, is actually deeply embedded in the history of the British state. Drawing on recent collaborative research which for the first time reveals what kind of people actually claim ‘non-domiciled’ status, I show that this group are massively over-represented amongst top earners and help to underscore powerful class, racial and geographical divides. I draw out how the non-dom phenomenon thus reveals the ongoing imperial basis of the British economic elite and emphasise the need for a long term historical perspective in the study of inequality. Der an der London School of Economics and Political Science (LSE) lehrende und forschende Mike Savage (Martin White Professor für Soziologie am Department of Sociology der LSE) prägt seit mehr als drei Jahrzehnten nicht nur die britische, sondern auch die internationale Debatte um soziale Klassen und soziale Ungleichheit mit innovativen Beiträgen. Die enorme Breite des Werkes von Savage, sein innovativer interdisziplinärer Zugriff, die Reflektiertheit seiner Forschungsmethoden und auch die Fähigkeit, seine Forschungsergebnisse einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, haben die WissenschaftlerInnen am Hamburger Institut für Sozialforschung dazu bewogen, ihm den Siegfried-Landshut-Preis 2022 zuzusprechen.

Duration:01:00:53

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Landshut Lectures: Mike Savage I What are the challenges of inequality in the 21st century?

9/27/2023
Landshut Lecture von und Verleihung des Siegfried Landshut-Preises 2022 an Mike Savage vom 22.06.2023. Critics of inequality usually see it as an affront to fairness. But this framing will always be contested by those prioritising liberal and libertarian ideals who instead see fairness as dependent on freedom. I therefore argue that the challenge of inequality can be better positioned as a threat to social sustainability which places inequality alongside climate change as the two dual crises that humanity needs to address. Pursuing this argument forces us to go beyond seeing inequality as defined simply by income differences, or between groups. These concerns need to be subsumed into an overarching focus on wealth inequality,in which the build-up of various private assets – such as tied up in private property, savings, stocks and shares – have come to generate fundamental divides between wealthy privileged groups who imagine their futures as bound up with their own private provision, and thus cut themselves loose from wider public and collective wellbeing. Begrüßung: Prof. Dr. Wolfgang Knöbl (Direktor des Hamburger Instituts für Sozialforschung) Grußwort: Senator Dr. Carsten Brosda (Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg) Laudatio: Dr Monika Krause, Professorin für Soziologie, Co-Direktorin LSE Human Rights Der an der London School of Economics and Political Science (LSE) lehrende und forschende Mike Savage (Martin White Professor für Soziologie am Department of Sociology der LSE) prägt seit mehr als drei Jahrzehnten nicht nur die britische, sondern auch die internationale Debatte um soziale Klassen und soziale Ungleichheit mit innovativen Beiträgen. Die enorme Breite des Werkes von Savage, sein innovativer interdisziplinärer Zugriff, die Reflektiertheit seiner Forschungsmethoden und auch die Fähigkeit, seine Forschungsergebnisse einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, haben die WissenschaftlerInnen am Hamburger Institut für Sozialforschung dazu bewogen, ihm den Siegfried-Landshut-Preis 2022 zuzusprechen.

Duration:01:00:53

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22. Mai 2023. Streit.Bar: Klimawandel – und wie weiter?

5/24/2023
Thomas Großbölting, Wolfgang Knöbl, Teresa Koloma Beck und Hilal Sezgin diskutieren über Bücher, die daran erinnern, dass die ökologische Frage trotz anderer aktueller Krisen nicht verschwinden wird und deshalb ins Zentrum politischer Debatten gehört. Die Bücher: Jessica Hernandez: Fresh Banana Leaves. North Atlantic Books 2022 Matthias Glaubrecht: Die Rache des Pangolin. Ullstein Verlag 2022 Birgit Schneider: Der Anfang einer neuen Welt. Matthes & Seitz 2023 Pierre Charbonnier: Überfluss und Freiheit. Fischer 2022 Streit.Bar – Bücher der Gegenwart ist eine Veranstaltung des Thalia Theaters und des Hamburger Instituts für Sozialforschung

Duration:02:11:22

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10. Mai 2023. Bücher am HIS. Chancen und Risiken der Erinnerung

5/11/2023
»Der Hof in den Bergen. Eine Kindheit und Jugend nach 1945« Mit seinen Erinnerungen an Reit im Winkl lässt Wolfgang Hardtwig eine untergegangene Welt aufstehen. Der Hof in den Bergen ist das Refugium seiner Familie in den diese, als die Bombennächte im Zweiten Weltkrieg zu bedrohlich wurden, umziehen. Als Meister präziser Erzählung schildert er mit feinem Humor die Jahre seiner Kindheit und Jugend auf dem Hof. Er erzählt vom bäuerlichen Leben rundum, von Schule, Kirche und Politik zwischen Tradition und Moderne. Außerdem geht es um die Sozialisation in eine zutiefst bürgerliche Lebensform, mit traumatischen Erlebnissen der Disziplinierung, aber auch mit den Freuden von Bildungserwerb und Kulturgenuss. »Als autobiographischer Historiker kann man es kaum besser machen.« (Gustav Seibt, SZ) Mit Ute Daniel diskutiert Hardtwig die Möglichkeiten einer autobiographisch angelegten Geschichtsschreibung und Aspekte einer Geschichte des Subjektiven in unserer aktuellen Erinnerungskultur. Wolfgang Hardtwig (geb. 1944) war Professor für Neuere Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Kultur- und Sozialgeschichte Deutschlands vom 16. bis 20. Jahrhundert sowie die Geschichte der Geschichtsschreibung und Geschichtstheorie. Ute Daniel (geb. 1953) Universitätsprofessorin für Neuere Geschichte an der Technischen Universität Braunschweig. Forschungsschwerpunkte in der Kultur- und Sozialgeschichte (18. – 20. Jahrhundert) sowie Geschlechtergeschichte und Fragen der geschichtswissenschaftlichen Methodologie und Theorie.

Duration:01:12:57

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25. April 2023. Intellektuelle Außenseiter im Pariser Exil - Tage des Exils

5/10/2023
Norbert Elias (1897–1990), der 1933 vor antisemitischer Verfolgung aus Deutschland floh, und Bernhard Groethuysen (1880–1946), der das Land 1932 aus politischen Gründen verließ, fanden sich im Paris der 1930er Jahre. Über die Exilerfahrung der beiden Sozialwissenschaft­ler, deren berühmte Werke erstaunliche Parallelen aufweisen, sprechen der Historiker Klaus Große Kracht und die beiden Soziologen Clemens Boehncke und Wolfgang Knöbl. Eine Veranstaltung im Rahmen der Tage des Exils 2023 Veranstaltet von: Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS) und Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH)

Duration:01:17:21

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28. November 2022. Streit.Bar: Die vielen Gesichter der Herrschaft

4/24/2023
Streit.Bar will eingreifen – in die städtische Öffentlichkeit, den politischen Diskurs, die gesellschaftliche Debatte darüber, was das Neue an den derzeitigen Problemen ist und wie es weiter gehen soll. Herrschaft ist ein Phänomen, das sich in vielerlei Facetten auch in modernen Gesellschaften findet. Ist von Herrschaft die Rede, so denkt man zumeist sofort an die Sphäre der Politik. Vergessen wird dabei, dass Herrschaftsbeziehungen oft eine lange Geschichte haben, die zudem auch unseren ganz gewöhnlichen Alltag unmittelbar prägt – nicht zuletzt auch unser Arbeitsleben. Darüber ist zu diskutieren, was die nächste Streit.Bar auch tut – und zwar in der Besetzung: Thomas Großbölting (Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg), Wolfgang Knöbl (Direktor des Hamburger Instituts für Sozialforschung), Teresa Koloma Beck (Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Gesellschaftsanalyse und sozialer Wandel, Helmut Schmidt Universität) und Hilal Sezgin (Freie Journalistin und Buchautorin). Im Mittelpunkt der Diskussion werden Bücher stehen, die alle aus unterschiedlichen, und oft durchaus überraschenden Perspektiven bestimmte Herrschaftsphänomene in den Blick nehmen. Caitlin Rosenthal, Sklaverei bilanzieren. Herrschaft und Management | 2022 (Matthes & Seitz) Johann Chapoutot, Gehorsam macht frei. Eine kurze Geschichte des Managements – von Hitler bis heute | 2021 (Propyläen) Veronika Settele: Deutsche Fleischarbeit. Geschichte der Massentierhaltung von den Anfängen bis heute. | 2022 (C.H. Beck) und, gewissermaßen als Klassiker, Uwe Timm, Morenga. Mit einem Nachwort von Robert Habeck. |2020) (dtv) Eine Veranstaltungsreihe des Thalia Theaters und des Hamburger Instituts für Sozialforschung.

Duration:01:50:21

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29. März 2023. Kiran Patel: Putting permissive consensus to rest

3/31/2023
Rethinking societal attitudes vis-à-vis European integration Vortrag im Rahmen der Tagung "Beyond the Progressive Story: Reframing Resistance to European Integration The support of European integration among the citizens of the member states has always been more fragile than most of the literature would suggest. The phenomenon that is often called Euroscepticism has a longer and more complicated history than we tend to acknowledge. Its history cannot be reduced to the post-Maastricht period. The presentation provides a critical discussion of existing concepts such as the very term Euroscepticism and the idea of a permissive consensus characterizing citizens’ attitudes during the formative period of European integration. The talk will cover the full period of the Cold War to discuss the complex interrelationship between citizens, parties and other forms of interest representation on the one hand and the European institutions on the other. More research of this kind is needed to gain a better understanding of the long-neglected societal dimensions of European integration. Prof. Dr. Kiran Klaus Patel, Historiker; Inhaber des Lehrstuhls für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Direktor des Projekthaus Europa Moderation: Philipp Müller, Historiker; Sprecher der Forschungsgruppe Demokratie und Staatlichkeit; Leiter des BMBF-Verbundprojekts "Euroskepsis" Eine Kooperation der Max Weber Stiftung und des Hamburger Instituts für Sozialforschung Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Duration:00:52:38