Kontext
SRF (Switzerland)
«Kontext» ist der Podcast zu relevanten Themen aus Kultur und Gesellschaft – hintergründig, mutig und überraschend.
Location:
Switzerland
Networks:
SRF (Switzerland)
Description:
«Kontext» ist der Podcast zu relevanten Themen aus Kultur und Gesellschaft – hintergründig, mutig und überraschend.
Language:
German
Email:
info@srf2kultur.ch
Episodes
Panikattacken: Anna-Lena Rüflis Weg aus der Angst
12/6/2024
Herzrasen, kaum Luft zum Atmen, das Gefühl, demnächst zu sterben. So fühlten sich die Panikattacken an, die Anna-Lena Rüfli als Teenager regelmässig erlebte. Sie ist eine von vielen – Angststörungen mit Panikattacken nehmen gerade bei jungen Frauen massiv zu. Warum – und was kann man dagegen tun? Anna-Lena Rüfli war 16, als sie die erste Panikattacke erlebte. Aus dem Nichts, während eines Familienausfluges in die Berge. Was folgte, war eine lange Leidensgeschichte. Denn niemand erkannte, woran Anna-Lena litt. Fünf Jahre lang versuchte sie, die Attacken zu verdrängen, sich dauernd zu beschäftigen, ihre Angst mit Drogen zu betäuben. Bis es nicht mehr ging. Ein Klinikaufenthalt half ihr, einen Umgang zu finden. Heute hilft sie als Peer anderen Betroffenen. Angststörungen mit Panikattacken haben seit der Pandemie massiv zugenommen, besonders bei Mädchen. Der Gesundheitsbericht Osan spricht von 20 Prozent, eine Umfrage in Zürcher Sekundarschulen gar von 30 Prozent. In «Kontext» erklärt Psychiatrie-Professorin Kerstin von Plessen die Ursachen von Angststörungen, weshalb es öfters Mädchen trifft und was Betroffene, Eltern und Gleichaltrige dagegen tun können. Gerade letzteren kommt nämlich eine besondere Rolle zu. Folgende Fragen werden beantwortet: · Was passiert bei einer Panikattacke? · Was tun bei einer Panikattacke? · Warum haben Angststörungen und Panikattacken zugenommen? · Wie stärkt man Gleichaltrige, damit sie die Betroffenen unterstützen können? · Welche Rolle haben Peers, also Betroffene, bei der Behandlung von Angststörungen? Im Podcast zu hören sind: · Anna-Lena Rüfli, betroffen von einer Angst- und Panikstörung mit Agoraphobie · Kerstin von Plessen, Professorin und Leiterin der Abteilung Psychiatrie am Universitätsspital Lausanne CHUV Autorin: Nicole Freudiger Host: Katrin Becker Produktion: Dagmar Walser Technik: Lukas Fretz
Duration:00:28:23
Kultur-Talk: Liebe, Ritual, Verrat – warum wir küssen (W)
12/4/2024
Zungenkuss, Handkuss, Bruderkuss – das Küssen ist eine uralte Form der Kommunikation. Je nach Umständen kann es ganz Unterschiedliches bedeuten und Küssende auch in Gefahr bringen. Der Forscher Hektor Haarkötter unternimmt in seinem aktuellen Buch eine packende Reise durch die Welt des Küssens. Hektor Haarkötter ist Professor für Kommunikationswissenschaft an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. In seinem Werk «Küssen – eine berührende Kommunikationsart» legt er dar, dass längst nicht alle Menschen küssen: In weiten Teilen des globalen Südens ist es wenig verbreitet. Im Norden der Erde indessen spielt es seit Jahrtausenden eine wichtige Rolle: als Begrüssungsritual, erotisches Spiel oder auch als verpöntes sündhaftes Treiben. Heute sei die grosse Zeit des Küssens vorbei, urteilt Haarkötter. Buchhinweis: Hektor Haarkötter. Küssen – eine berührende Kommunikationsart. S. Fischer 2024 (284 S.). Erstsendung: 5.7.2024
Duration:00:28:05
Wahl der ersten Bundesrichterin 1974: Intrigante Gegnerschaft
12/3/2024
Vor 50 Jahren, am 4. Dezember 1974, wurde erstmals in der Schweiz eine Frau ans Bundesgericht in Lausanne gewählt: die Juristin und Anwältin Margrith Bigler-Eggenberger (1933–2022). Ihr Weg dahin war mit Widerständen gepflastert und die Wahl selbst von einer handfesten Intrige überschattet. · Bei der Wahl der ersten Bundesrichterin kam es zu einem Skandal. · Ihr Lebenslauf, der dem Parlament bei der Wahl vorgelegt wurde, war zusammengestrichen worden. · Bis heute ist die Täterschaft unbekannt. · Margrith Bigler-Eggenberger wurde trotzdem, allerdings knapp, gewählt. · Doch auch nach der Wahl gingen die Intrigen gegen die erste Bundesrichterin weiter. · Sie kämpfte unbeugsam gegen maximalen Widerstand, nicht nur beruflich, sondern auch privat. · Der Podcast rollt die Geschichte dieser Frauenkarriere anhand von historischen O-Tönen auf. Im Podcast zu hören sind: · Margrith Bigler-Eggenberger im historischen O-Ton, Juristin, Anwältin und erste Bundesrichterin der Schweiz · Elisabeth Joris, Historikerin Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Autorin: Sabine Bitter Host: Katrin Becker Produktion: Raphael Zehnder Technik: Serge Krebs
Duration:00:28:09
Kultur-Talk: Das Einhorn, das coolste Tier, das es nicht gibt (W)
11/29/2024
Einhornforschung – ein Pferd mit Stirnhorn und Bambiblick trappelt seit Jahrtausenden durch die Geschichte der Menschheit. Oft gejagt, aber unsterblich, dient es als Projektionsfläche für den Traum vom Unschuldigen und Wilden, von Liebe und Einzigartigkeit und sonstigen Sehnsüchten jeglicher Art. Das Pferd mit dem Horn auf der Stirn beflügelt die menschliche Fantasie seit Jahrtausenden. Einige wollen es gesehen haben. Andere haben davon gehört. Und angefasst haben es bisher nur Jungfrauen. Das Tier, dessen Horn wundersame entgiftende Eigenschaften nachgesagt werden, wird bereits in der Antike von Gelehrten beschrieben. Im Mittelalter erhält es sogar einen Platz auf der Arche Noah. Heute ist es Cashcow der Spielzeugindustrie und Maskottchen der LGBTQ+ Community. Einhornforscherin Julia Weitbrecht hat das unfassbare Wesen wissenschaftlich eingefangen. Erstsendung: 3.4.2024
Duration:00:28:11
Pouls fast unmöglicher Auftrag: Grönlands arktisches Kommando
11/26/2024
Mit knapp 300 Männern und Frauen ist Poul Primdahl verantwortlich für die Sicherheit der grössten Insel der Welt: Grönland. Eine Geschichte über die Herausforderung an der Schnittstelle von Geopolitik, Klimawandel und einem nach Unabhängigkeit strebenden Land. · Wie das «Arktische Kommando» dafür sorgt, dass in der «dänischen» Arktis Ruhe und Ordnung herrscht. · Weshalb eine Kreuzfahrt entlang der grönländischen Küste immer noch eine Reise in unbekannte Gewässer ist. · Wie die Hundeschlittenpatrouille «Sirius» am Nordpol die Einreise russischer Tourist:innen kontrolliert. · Der langsame, aber stetige Weg Grönlands in die staatliche Unabhängigkeit. · Wie es Dänemark und Kanada gelang, mit einigen Flaschen Whisky und gutem Willen einen lange schwellenden Territorialkonflikt friedlich zu lösen? Im Podcast zu hören sind: · Poul Primdahl, Brigadegeneral und Vize-Kommandant des «Arktischen Kommandos» · Qupanuk Olsen, Bergbauingenieurin und Influencerin · Rasmus Leander Nielsen, Direktor des grönländischen Zentrums für Sicherheit und Aussenpolitik · Beat Hächler, Direktor des Alpinen Museums und Kurator der Ausstellung «Grönland – Alles wird anders» Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreiben Sie uns: kontext@srf.ch Autor: Bruno Kaufmann Host: Nicole Freudiger Produktion: Sabine Bitter Technik: Michael Studer Weitere Themen: - Pouls fast unmöglicher Auftrag: Grönlands arktisches Kommando
Duration:00:28:40
Kontext: Babygesänge – wie aus Weinen Sprache wird
11/22/2024
Weinen, Brabbeln, Prusten, Quieken: Babys sind geborene Gesangstalente. Mit ihren winzigen Stimmlippen experimentieren sie vom ersten Lebenstag an mit Tönen und Melodien, um ihre Gefühle und Wünsche mitzuteilen. Kathleen Wermke erforscht seit 40 Jahren den Weg vom Geburtsschrei zum ersten Wort. Erste Wörter oder deren Vorstufe (Protowörter) äussern Babys frühestens mit 8 bis 10 Monaten. Für Kathleen Wermke beginnt die Sprachentwicklung jedoch bereits mit den ersten Lauten, die Babys produzieren. Dazu gehört auch das Weinen. · Es sind keine beliebigen Töne und Geräusche, die da manchmal an den Nerven der Bezugspersonen rütteln. Babylaute haben System und folgen einem klanglichen Ordnungsprinzip. · Auf der ganzen Welt beginnen Babys ihren Weg zur Sprache mit einem universellen und angeborenen Ur-Gesang, den musikalische Aspekte wie Melodie, Rhythmus oder Lautstärke ausmachen. · Babys schreien, lachen und «singen» je nach Muttersprache mit einem anderen Akzent: Deutsch, Französisch, Japanisch oder Schwedisch. · Nicht nur Eltern, auch die Medizin, Evolutionsbiologie und Sprachwissenschaft profitieren von Wermkes Untersuchungen von vorsprachlichen Lautäusserungen und Sprachentwicklungsprozessen. · Das Schreien und Weinen von Babys hat hierzulande wenig Akzeptanz. Ein Plädoyer dafür, einfach mal zuzuhören und anzuerkennen, was die kleinen Stimmakrobaten in Windeln tagtäglich leisten. Im Podcast zu hören sind: · Prof. Dr. Kathleen Wermke (*1960), Medizinische Anthropologin am Zentrum für vorsprachliche Entwicklung und Entwicklungsstörungen an der Poliklinik für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum Würzburg · Die Laute eines Babys vom Geburtsschrei bis zu den ersten Protowörtern Buchhinweis Kathleen Wermke: Babygesänge. Wie aus Weinen Sprache wird (Molden Verlag 2024) Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Autorin: Elisabeth Baureithel Host: Nicole Freudiger Produktion: Alice Henkes Technik: Lukas Fretz
Duration:00:27:54
Kultur-Talk: KI in der Schule – Lernhilfe oder Verdummung?
11/20/2024
Vokabel büffeln per Computerkonsole, recherchieren mit ChatGPT, Nachhilfe vom virtuellen Tutor – die Künstliche Intelligenz hat Einzug gehalten in die Klassenzimmer. Zum Guten? Die Meinungen gehen auseinander. Felix Münger diskutiert mit den beiden Fachleuten Bernadette Spieler und Ralf Lankau. Lernen ausschliesslich mit Büchern, Papier und Bleistift? Diese Zeiten sind vorbei. Computer gehören in Schweizer Schulen längst zum Alltag. Zu Recht, denn der Nachwuchs müsse mit den KI-Tools umgehen können, findet Bernadette Spieler, Professorin an der Pädagogischen Hochschule Zürich am Zentrum «Bildung und Digitaler Wandel». Computer und Tablets hätten im Schulunterricht nichts verloren, entgegnet Ralf Lankau. Sie würden den Schülerinnen und Schülern mehr schaden als nützen. Ralf Lankau ist Professor für «Mediengestaltung und Medientheorie» an der Hochschule Offenburg.
Duration:00:28:25
KI-Stimme sei Dank: Das Comeback des Country-Stars Randy Travis
11/19/2024
Nach einem Schlaganfall im Jahr 2013 kann der berühmte amerikanische Country-Sänger Randy nicht mehr flüssig sprechen oder singen. Nun ist ein neuer Song von Randy Travis herausgekommen – dank KI-Stimmsynthese. Die Geschichte berührt, wirft aber auch Fragen auf über Musik im KI-Zeitalter. · Wie der neue Randy Travis Song entstanden ist · KI-Modelle von Stimmen und wie sie trainiert werden · Wie wird KI rechtlich geregelt? · Fehlende Transparenz bei KI-Anwendungen · Die kommerziellen und gesellschaftlichen Implikationen von KI · Wer singt im neuen Randy Travis Song eigentlich? Im Podcast zu hören sind: · James Dupré, Country-Sänger und «Leih-Stimme» für Randy Travis · Chantal Bolzern, Rechtsanwältin und Expertin von Urheberrecht in der Kultur- und Unterhaltungsbranche Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Autorin: Florence Baeriswyl Host: Bernard Senn Produktion: Anna Jungen Technik: Serge Krebs
Duration:00:28:58
Werner Brogli: Siebzig Jahre archäologische Laienforschung (W)
11/15/2024
Seit dem Kindesalter durchkämmt Werner Brogli die 15 Quadratkilometer des Möhliner Feldes. Und er findet. Werkzeuge, Siedlungsplätze, eine Steinbeil-Werkstatt, Pfeilspitzen aus der Steinzeit. Sein Wissen hat er sich selbst angeeignet. Welche Chancen und Risiken birgt archäologische Laienforschung? Was im Boden liegt, gehört der Allgemeinheit Milizforschung, «citizen science», Laienforschung Unbekannte Vergangenheit Alle sieben, acht Minuten findet Werner Brogli ein Werkzeug aus der Steinzeit Ohne minutiöse Dokumentation sind Fundstücke wissenschaftlich wertlos Wer wild gräbt, zerstört archäologische Zusammenhänge Im Podcast zu hören sind: Werner Brogli, begeht seit 70 Jahren das Möhliner Feld und hat über 100'000 archäologische Objekte gefunden Markus Peter, Archäologe, Universität Bern und Augusta Raurica Thomas Doppler, Aargauer Kantonsarchäologe Erstsendung: 7.5.2024 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Autor: Raphael Zehnder Host: Nicole Freudiger Produktion: Dagmar Walser Technik: Michael Studer
Duration:00:28:17
Mundart im Theater: Wenn Antigone Berndeutsch spricht (W)
11/12/2024
Auf den grossen Schweizer Theaterbühnen wird meist Hochdeutsch gesprochen. Der Basler Theatermacher Lucien Haug stellt diese historische Tradition in Frage. Seine erfolgreiche «Antigone» auf Schweizerdeutsch wird am Theater Basel gespielt. Lucien Haugs Theaterkarriere hat am junges theater basel begonnen. Zuerst als Zuschauer, dann als Spieler, heute als Autor. Er hat dort ein Theater kennengelernt, in dem selbstverständlich Mundart gesprochen wird. Das hat ihn als Autor geprägt. Fürs Theater Basel hat Lucien Haug zwei Klassiker ins Schweizerdeutsche übersetzt: Tschechovs «Onkel Wanja» und Sophokles «Antigone». Die Berner Schauspielerin Vera Flück hat in München die Schauspielschule besucht und ist seit drei Jahren im Ensemble des Theater Basel. Sie erzählt, weshalb es ihr zuerst schwergefallen ist, auf der Bühne Schweizerdeutsch zu sprechen und wie ihr dadurch die Figur der Antigone nähergekommen ist. Die Trennung zwischen Bühnendeutsch, das im Stadttheater gesprochen wird, und Mundart im Volkstheater, Kinder- und Jugendtheater oder der Kleinkunst hat historische Gründe. Aber macht sie auch Sinn? Schliesst Mundart das Theaterpublikum aus, das kein Schweizerdeutsch spricht? Oder öffnet sich – im Gegenteil – das Theater damit einer Schicht von Zuschauer:innen, die sonst keinen Zugang zum klassischen Theater finden? Im Podcast zu hören sind: · Lucien Haug, Autor, Regisseur, Theatermacher · Suna Gürler, Hausregisseurin am Schauspielhaus Zürich. Auch sie hat ihre Theaterkarriere am jungen theater basel gestartet. · Vera Flück, Schauspielerin, Ensemblemitglied am Theater Basel. Dort spielt sie auf Berndeutsch Sophokles «Antigone». Diese Produktion steht bis Ende Februar 25 im Programm. Erstsendung: 26.1.2024 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch Autorin: Dagmar Walser Host: Bernard Senn Produktion: Alice Henkes Technik: Lukas Fretz
Duration:00:28:16
Minenräumung: Dieser Job rettet Leben (W)
11/8/2024
Noch Jahrzehnte nach Ende des Krieges versetzen Antipersonenminen die Zivilbevölkerung in Angst und Schrecken. Sie verletzen, verstümmeln, töten. In mühsamer und gefährlicher Handarbeit räumen weltweit tausende von Menschen vermintes Gebiet frei. Eine von ihnen ist die Schweizerin Katrin Atkins. * Von der Marketingfrau aus Bern zur Minenräumerin in Laos, Kongo und Irak. * Wie wird man Kampfmittelbeseitiger:in? * Wie funktioniert Minenräumung? Und was ist Risikoprävention? * Die Ottawa-Konvention: Der politische Kampf für eine Welt ohne Antipersonenminen: Grosse Erfolge und neuere Entwicklungen, die Sorgen bereiten. Im Podcast zu hören sind: * Katrin Atkins, Kampfmittelbeseitigern * Hansjörg Eberle, Gründer und Direktor FSD «Fondation suisse de Déminage», humanitäre Schweizer Minenräumorganisation * Tamar Gabelnick, Direktorin ICBL-CMC, International Campaign to Ban Landmines / Cluster Munition Coalition * Major Stefan Bühler, Ausbildungsleiter beim Kommando KAMIR, Fachstelle der Schweizer Armee für den Bereich der Kampfmittelbeseitigung und der Minenräumung Erstsendung: 2.4.2024 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch
Duration:00:28:20
Musik im amerikanischen Wahlkampf
11/5/2024
Bei US-Wahlkampfveranstaltungen spielt Musik eine zentrale Rolle. Sie dient als Kommunikationswerkzeug und emotionalisiert die Wählerschaft. Die Verflechtung von Pop und Politik hat in den USA eine lange Tradition und könnte im Zeitalter von Social Media und Tik Tok wahlentscheidend werden. * Wie Musik im US-Wahlkampf 2024 eingesetzt wird * Kamala Harris «Freedom» vs. Donald Trump «God bless the USA» * Geschichte von Wahlkampfsongs seit dem 19. Jh * Verflechtung von Popmusik und Politik * Entscheiden Social Media und Generation Z den US-Wahlkampf? Im Podcast zu hören sind: * Dana Gorzelany-Mostak, Musikwissenschaftlerin Georgia College & State University und Gründerin «Trax on the Trail» Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch
Duration:00:28:24
Das ewige Ungenügend – wie Frauen auf ihren Körper blicken (W)
11/1/2024
Wieso empfinden fast alle Frauen ihren Körper als unzulänglich? Wieso entdecken sie immer neue «Problemzonen», die geformt, gestrafft und schlimmstenfalls wegoperiert werden müssen? Die Schauspielerin Saralisa Volm hat sich intensiv mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Themen in diesem Podcast: * Bodyshaming: Wieso es dazu führt, dass Menschen vereinsamen und sich aus der Gesellschaft zurückziehen. * Schönheitsideale und Kapitalismus: Wie die Schönheitsindustrie gezielt bestimmte Körperregionen beschämt. * Schönheitsideale und das Patriarchat: Wie Vorstellungen von «Normschönheit» genutzt werden, um Kontrolle auszuüben. * Body Positivity und Body Neutrality: Wie die Bewegungen entstanden sind und was sie bringen. Im Podcast zu hören sind: * Saralisa Volm: Schauspielerin, Filmemacherin, Kuratorin und Autorin des Buches «Das ewige Ungenügend. Eine Bestandsaufnahme des weiblichen Körpers.» * Elisabeth Lechner: Kulturwissenschaftlerin, Promotion zu «ekligen» weiblichen Körpern und Body Positivity an der Universität Wien, Autorin des Buches «Riot, dont diet! Aufstand der widerspenstigen Körper.» Erstsendung: 8.12.2023 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch
Duration:00:27:22
Armut und Jugend: Zum Beispiel Vian Tobal (W)
10/29/2024
«Meine Kindheit und Jugend war von Armut geprägt», erzählt Vian Tobal. Schon mit 13 beginnt sie neben der Schule zu jobben, um ihre Familie finanziell zu unterstützen. Armut sei ein Gefühl, als schwämme man mitten im Ozean und versuche nicht zu ertrinken, so Vian. Das ist ihre Geschichte. * Armut in der Schweiz * Gründe und Entwicklungen * Jugend und Armut * Armut und Bildung/Schule Im Podcast zu hören sind: * Vian Tobal, 21, in einer Banklehre * Yann Bochsler, Institut für Sozialplanung FHNW, Armutsforscher * Thomas Oetiker, Rektor Sekundarschule Binningen Erstsendung: 13.2.2024 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch
Duration:00:28:58
Christine de Pizan – Feministin des Mittelalters (W)
10/25/2024
Sie ist eine Ausnahmeerscheinung ihrer Zeit: Christine de Pizan (1364 bis etwa 1430) ist die erste französischsprachige Schriftstellerin, die von ihrer Arbeit leben kann. Sie gilt als eine der ersten Verlegerinnen. Und: Sie setzt sich vehement für die Frauenrechte ein. * Wie wird Christine de Pizan von einer vergleichsweise unbekannten Autorin zur am meisten beforschten europäischen Schriftstellerin des Mittelalters? * Wie meistert sie ihr Leben in einer Zeit des Krieges und der Krisen? * Wie schafft sie es, von der Schriftstellerei zu leben und ein Netzwerk von Gönnern zu knüpfen? * Wieso entscheidet sie, «Das Buch von der Stadt der Frauen» zu schreiben, das heute ihr berühmtestes Werk ist? * Wie angesehen ist Christine de Pizan heute in Frankreich? Im Podcast zu hören sind: * Margarete Zimmermann, emeritierte Romanistikprofessorin und Expertin für Christine de Pizan. Herausgeberin und Übersetzerin von Christine de Pizans «Das Buch von der Stadt der Frauen», erschienen im Aviva Verlag. Erstsendung: 3.5.2024 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch
Duration:00:27:48
Kultur-Talk: Trockene Gärten, durstige Parks
10/22/2024
Wie kann man historischen Parkanlagen in Schweizer Städten helfen, sich an extreme Wetterlagen anzupassen? Ein Gespräch mit der Landschaftsarchitektin Brigitte Nyffenegger und Michael Steiner, Leitung Entwicklung Grünanlagen, Stadtgrün Bern. Gärten und Parkanlagen in Schweizer Städten oder in Stadtnähe spielen eine wichtige Rolle als Naherholungsgebiete aber auch als Ökosysteme im urbanen Raum. Gerade wenn die Sommer heisser werden, gewinnen diese grünen Inseln an Bedeutung. Andererseits leiden Gartenanlagen auch unter Wetterphänomenen wie extremen Hitzeperioden oder langanhaltendem Starkregen. In den Medien ist von «Klimastress» die Rede. Wie kann man damit umgehen? Welche technischen Angebote gibt es, Gärten zu schützen? Welche gärtnerischen Möglichkeiten, Parkanlagen fit für die Zukunft zu machen?
Duration:00:28:39
Fred Hersch – mit HIV seit 40 Jahren auf den Weltbühnen unterwegs (W)
10/22/2024
Mit seinen Soloauftritten füllt der US-Pianist Fred Hersch die renommiertesten Konzertsäle der Welt und begeistert Jazz- und Klassikfans gleichermassen. Sein Leben auf Tournee ist aber nicht ohne grosse Strapazen – insbesondere deshalb, weil er sich in den frühen 80ern mit HIV angesteckt hat Langzeitüberlebende aus der frühen AIDS-Krise sind heutzutage rar. Fred Hersch aber hat überlebt und kann von den Leiden und Ängsten berichten, welche HIV-Infizierte in den 80ern und 90ern durchlebten. Davon auch, wie damals gesellschaftlich mit dem Thema HIV/AIDS umgegangen wurde und Nahtoderfahrungen seine Kreativität beeinflussten. Dank der modernen Medizin kann Fred Hersch heute ein erfolgreiches Künstlerleben führen. Mit seinem Coming-out Mitte der 90er wurde er aber zudem zum Sprachrohr vieler Betroffener und schliesslich zu einem angesehenen AIDS-Aktivisten. Im Podcast zu hören sind: * Fred Hersch, Pianist und AIDS-Aktivist * Beate Schappach, Theater- und Literaturwissenschaftlerin und Autorin des Buches «Aids in Literatur, Theater und Film» Erstsendung: 14.5.2024 Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch
Duration:00:26:42
Arbeiten mit über 65
10/18/2024
Fast jede vierte Person in der Schweiz arbeitet auch nach Erreichen des Rentenalters weiter: 190'000 Menschen. Die Hälfte davon ist selbständig. Besonders häufig bleiben Führungskräfte im Erwerbsprozess. Was bewegt Leute im AHV-Alter, (noch) nicht den verdienten Ruhestand zu geniessen? * 70% arbeiten aus Freude am Beruf weiter * 30% vor allem wegen des Geldes * Teilzeit ist gefragt * Hauptsächlich in Kleinbetrieben arbeiten «Rentner» weiter * Bei Führungskräften ist die Bereitschaft am grössten * AHV, Pensionskasse: Worauf achten, wenn man mit 65 weiterarbeitet? Im Podcast zu hören sind: * Roland Amsler, Elektrokontrolleur, Dintikon AG, arbeitet nach 65 weiter * Jonathan Bennett, Prof. Dr., Berner Fachhochschule, Institut Alter * Daniel Derendinger, Finanzplaner, Geschäftsführer AVA Concept AG, Bern Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch
Duration:00:27:37
Kultur-Talk: Italien unter Giorgia Meloni – Literatur im Gegenwind
10/16/2024
Italien ist Gastland an der Frankfurter Buchmesse. Italienische Autorinnen und Autoren warnen indessen vor Einmischungen der Politik ins kulturelle Leben. Kulturkampf in Italien? Felix Münger spricht mit Tatiana Crivelli, Professorin für italienische Literatur an der Universität Zürich. In einem offenen Brief kritisieren italienische Schriftstellerinnen und Schriftsteller, ihre Rechtsregierung unter Giorgia Meloni mische sich «erstickend» in die Kultur und den Literaturbetrieb ein. Zum Eklat kam es, weil der regierungskritische Weltautor Roberto Saviano nicht Teil der offiziellen italienischen Delegation in Frankfurt sein sollte. Tatsächlich hat Giorgia Meloni nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie sich der «linken Hegemonie» im Kulturbetrieb «entgegenstellen» wolle. Was bedeutet die Auseinandersetzung für Italien und seine Literatur? Mehr zum Thema: Nicoletta Cosentino – mit Sugo und Pesto gegen häusliche Gewalt
Duration:00:27:54
Zankapfel Auto – wie geht Mobilität in der Stadt von morgen?
10/15/2024
In Zeiten des Klimawandels werden Forderungen nach kühlenden Grünflächen, mehr Velowegen und platzsparender Fortbewegung in der Stadt immer lauter. Die Autolobby hält mit Wirtschaftsargumenten und Elektroautos dagegen. Wie sieht nachhaltige Mobilität in der Stadt von morgen aus? * Die Verkehrspolitische Umweltorganisation «Umverkehr» setzt sich dafür ein, dass der Autoverkehr in den Schweizer Städten deutlich reduziert. * Die Vereinigung der offiziellen Automobil-Importeure „Auto Schweiz betont die Bedeutung des individuellen Autoverkehrs für die Wirtschaft. * Wie kann ein guter Kompromiss gelingen und wie sieht es in anderen Ländern aus? Müssen wir unsere urbane Mobilität von Grund auf neu denken? Im Podcast zu hören sind: * Silas Hobi, Geschäftsleiter der verkehrspolitischen Umweltorganisation «Umverkehr» * Peter Grünenfelder, Präsident der Vereinigung der offiziellen Automobil-Importeure «Auto Schweiz» * Thomas Sauter-Servaes, Mobilitätsforscher ZHAW Bei Fragen, Anregungen oder Themenvorschlägen schreibt uns: kontext@srf.ch
Duration:00:27:49