Location:

Austria

Description:

Der Podcast von mosaik-blog.at

Language:

German


Episodes
Ask host to enable sharing for playback control

Wenn die Feuermauer bröckelt: Linke Handlungsfähigkeit in der Krise

5/2/2024
Podiumsdiskussions-Mitschnitt im Rahmen des People's Summit against EGC vom 23. März 2024. Angelehnt an antifaschistische Großdemonstrationen in Deutschland versammelten sich am 26. Jänner 2024 unter dem Motto „Demokratie verteidigen“ rund 80.000 Menschen vor dem österreichischen Parlament in Wien. In den folgenden Wochen gingen auch in weiteren österreichischen Städten mehrere hunderte Menschen auf die Straßen, um ein Zeichnen gegen rechtspopulistische Angriffe auf die Demokratie und die gesellschaftliche Normalisierung rechtsextremer Positionen setzen. Auch am 23. März lautete das Motto „Demokratie verteidigen. Keine Koalition mit dem Rechtsextremismus“. Mehr als 120 Gruppen und Vereine riefen am UN-Tag gegen Rassismus dazu auf, eine menschliche Feuermauer um das Bundeskanzleramt zu bilden. Die Podiumsdiskussion „Wenn die Feuermauer bröckelt: Linke Handlungsfähigkeit in der Krise“ schloss am selben Abend an diese Demonstration an. Sie interessierte sich für die Frage, was es braucht, um eine solche Feuermauer kurz-, mittel- und langfristig aufrechtzuerhalten. Im Mittelpunkt der Diskussion stand dabei, was linke und emanzipatorische Bewegungen trennt und was nötig ist, um Einfluss auf der Straße, im Parlament und im täglichen Leben der Menschen zu gewinnen. Die Diskussionsteilnehmer*innen & mosaik-Redakteur Hannes Grohs | (c) People's Summit against EGC Zu diesen Fragen sprachen Rubia Salgado (das kollektiv und maiz), Cata (Claim the Space), Claudia Krieglsteiner (KPÖ Wien) und Petar Rosandić (SOS Balkanroute). Hannes Grohs – Redakteur bei mosaik und im Organisationsteam des People's Summit against EGC – moderierte die Podiumsdiskussion. Der People's Summit against EGC fand 2024 zum zweiten Mal als Gegenveranstaltung zur Europäischen Gaskonferenz statt, welche vom österreichischen Öl- und Gaskonzern OMV ausgerichtet wird. Unternehmen, Finanzinstitute und Politiker*innen kommen dort zusammen und diskutieren – ohne Beteiligung und Mitsprache der Öffentlichkeit – über die Zukunft der europäischen Energieversorgung. Im Gegensatz dazu versammelte der Gegengipfel vom 22.-24. März hunderte Aktivist*innen, die sich solidarisch und in verschiedenen Formaten über den klimagerechten Ausstieg aus fossiler Energie, vergesellschaftete Produktion und das Ende von Kriegen austauschten. Neben Strategien gegen extraktivistische und klimaschädliche Politik, ging es in den Veranstaltungen auch darum, was die Linke den autoritären und antidemokratischen Angriffen von rechten Kräften entgegensetzen kann bzw. muss. Titelbild: People's Summit against EGC

Duration:01:46:35

Ask host to enable sharing for playback control

Eine gerechte Weltwirtschaftsordnung?

4/22/2024
Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 10. April 2024. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des mosaik-Podcast. In dieser werden wir einen Beitrag von Daniel Fuchs (HU Berlin) und Jenny Simon (derzeit Gastprofessorin an der Universität Wien) hören. Im Rahmen der AkG Jour fixe-Reihe haben die beiden den Sammelband Eine gerechte Weltwirtschaftsordnung? Die „New International Economic Order“ und die Zukunft der Süd-Nord-Beziehungen vorgestellt. Anlass des Bandes ist das 50. Jubiläum der Beschlüsse der UN-Generalversammlung zur Schaffung einer „neuen Weltwirtschaftsordnung“ oder „New International Economic Order“ (NIEO). Die NIEO war die zentrale progressive Debatte der 1960er und 1970er Jahre zu einer Neuordnung der globalen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen. Ziel war es, nach der politischen Entkolonisierung auch wirtschaftlich die kolonialen Strukturen zu überwinden und im globalen Süden eine gerechte Entwicklung zu ermöglichen. Der Band geht der Frage nach, ob die damaligen Debatten und Beschlüsse auch für die gegenwärtige Neuordnung der Weltwirtschaftsstrukturen von Belang sind. Bild: Guillaume Bolduc on Unsplash

Duration:00:32:53

Ask host to enable sharing for playback control

(Neu)Organisation des sozialen Wohnungsbaus

3/28/2024
Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 20. März. In deutschen Groß- und Mittelstädten sind stark steigende Miet- und Immobilienpreise keine Seltenheit. Dasselbe gilt für zunehmende Wohnkostenüberlastung insbesondere von Haushalten unterhalb der Armutsgrenze oder die Verknappung von bezahlbarem Wohnraum. Angesichts dieser Entwicklungen werden aber auch Forderungen nach einer kommunalen Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum und regulativen Eingriffen in den Wohnungsmarkt immer lauter. Denn während im Bereich der technischen und netzgebundenen Infrastrukturen bereits seit der Jahrtausendwende (Rück-)Überführungen in öffentliches Eigentum umgesetzt wurden, ist die (Rück-)Überführung von Wohnungsbeständen in öffentliches Eigentum ein Phänomen, das erst seit Ende der 2010er Jahre zu beobachten ist. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr unter dem Titel „(Neu-)Organisation des sozialen Wohnungsbaus? Möglichkeiten und Perspektiven einer Rekommunalisierung des sozialen Wohnungsbaus“ einen Beitrag von Inga Jensen (Referatsleiterin Wohnungs- und Verbraucherpolitik beim DGB). In ihrem Vortrag wirft sie einen Blick darauf, welche Möglichkeiten und Instrumente bei der (Re-)Kommunalisierung von Wohnraum zum Einsatz kommen, welche Potenziale, aber auch Herausforderungen damit verbunden sind und wie die (Re-)Kommunalisierung dazu beitragen kann, den Anteil bezahlbaren Wohnraums und gemeinwohlorientierter Wohnungsmarktakteure zu erhöhen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Nikolai Huke, der gleich zu Beginn zu hören ist. Bild: Chris Weiher on Unsplash

Duration:00:24:55

Ask host to enable sharing for playback control

Feministische Utopien entwickeln – gemeinsam und in Differenz?

3/7/2024
Ein Mitschnitt der Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 17. Februar. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcasts beschäftigen wir uns mit dem Thema Utopie im Feminismus. Denn: feministische Bestrebungen sind immer auch in die Zukunft gerichtet. Es geht bisweilen um Kämpfe für eine Gesellschaft abseits von Herrschaft, um Anerkennung oder um die Auflösung geschlechtlicher Positionen. Die Verinselung aktueller feministischer Ausrichtungen, Perspektiven und Bemühungen scheint das Projekt eines solidarischen feministischen Kampfes heute jedoch vor neue Probleme zu stellen: Wie ist ein gemeinsames Kämpfen trotz unterschiedlicher Utopien in feministischen Bewegung heute möglich? Wer kämpft gemeinsam und mit welchem phantasierten Ausgang bzw. Ziel? Sind wir zu Einzelkämpfer:innen geworden oder verweist gerade unsere Geschlechtlichkeit auf eine unumgängliche Angewiesenheit? Anhand dreier unterschiedlicher feministischer Perspektiven zu den Themen Gemeinsamkeit, Angewiesen-Sein, Differenz und Solidarität soll versucht werden, eine Standortbestimmung aktueller Möglichkeiten feministischer Kämpfe zu entwerfen und danach zu fragen, in welche utopischen Zukünfte diese jeweils führen können und sollen. Hierzu hört in der heutigen Folge des mosaik-Podcast einen Mitschnitt der Veranstaltung „Sharing Different Heartbeats. Feministische Utopien entwickeln – gemeinsam und in Differenz?“ Die Veranstaltung fand am 17. Februar in der Frauenhetz in Wien statt und wurde vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“ organisiert. Als Vortragende wurden Birge Krondorfer, Lena Böllinger und Paula Achenbach eingeladen. Im Folgenden hört ihr nun von allen drei Redner:innen kurze Vorträge, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema Utopie im Feminismus auseinandersetzen. Zu Beginn hört ihr den Beitrag von Birge Krondofer, die den Abend inhaltlich eingeleitet hat. Foto: Jr Korpa auf Unsplash

Duration:00:59:33

Ask host to enable sharing for playback control

Die neoliberale Staatsmaschinerie unterbrechen?

2/22/2024
Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 14. Februar. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast setzen wir uns mit munizipalistischen Bewegungen auseinander. Sowohl in Barcelona als auch in Zagreb regierten in den vergangenen Jahren neue linke Akteurszusammenhänge, sogenannte munizipalistische Initiativen, die Stadt. Entstanden aus vielfachen und teils massiven Protestbewegungen haben sie sich als hybride Form zwischen Bewegung und Partei institutionalisiert. In ihrer Praxis sind munizipalistische Plattformen mit dem konfrontiert, was Marx die „Staatsmaschinerie“ nannte: ein Ensemble von Apparaten, die den Status quo der kapitalistischen Akkumulation schützen. Angesichts dieser Realität ist es für munizipalistische Bewegungen schwierig, das ursprüngliche Tempo bei der „Erstürmung der Rathäuser“ aufrechtzuerhalten, sobald sie das genuin institutionelle Terrain betreten haben. Mit Blick auf Barcelona En Comú (Barcelona Gemeinsam) und Zagreb Je NAŠ! (Zagreb gehört uns!) geht es um die Frage, welche Erfahrungen munizipalistische Akteur:innen machen, wenn sie die Staatsmaschinerie aus nächster Nähe inspizieren. Hierzu werden Spuren identifiziert, die sie in der Materialität des (lokalen) Staates hinterlassen: die Organisation von Partizipation als Konflikt, die Skandalisierung der Bedienung partikularer Interessen und die Auseinandersetzung mit den Geschlechtsverhältnissen innerhalb patriarchal strukturierter Apparate. Die beiden Beispiele verdeutlichen trotz des politischen Wandels die systemische Trägheit der hegemonial programmierten Staatsapparate und die Schwierigkeiten, neoliberale und maskulinistische Politik zu überwinden. Zu diesem Thema hören wir in der heutigen Folge einen Beitrag von Norma Tiedemann (Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Kassel) und Martin Sarnow (Arbeitsgruppe Stadt- und Bevölkerungsgeographie an der Universität Kiel) mit dem Titel „Die neoliberale Staatsmaschinerie unterbrechen? Strategische Selektivitäten und munizipalistische Praxis in Zagreb und Barcelona“, den die beiden im Kontext der online jour-fix Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung präsentiert haben. Zu Beginn haben sich die beiden Redner:innen noch einmal kurz für ihre Zuhörer:innen vorgestellt.

Duration:00:32:08

Ask host to enable sharing for playback control

(Un)Vereinbarkeiten in der feministischen Geschichte, Theorie und Praxis

2/1/2024
Ein Mittschnitt der Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 20. Januar. Der mosaik-Podcast setzt sich diesmal mit Unvereinbarkeiten innerhalb feministischer Strömungen auseinander, die gleichsam betonen, dass das Geschlechterverhältnis bis heute als ein Herrschaftsverhältnis besteht. So kämpfen Feminist:innen weltweit nach wie vor gegen Geschlechterungleichheit und -ungerechtigkeit sowie für Gleichstellung, Zugang und Teilhabe. Gemeinsames Ziel war und ist es, männliche Herrschaft und damit androzentrische Logik, Prinzipien und Praktiken zu überwinden und abzuschaffen. Hierüber sind sich Feminist:innen prinzipiell einig. Wenn es aber um die Verständigung darüber geht, wie sich dieser herrschaftlichen Strukturen zu entledigen sei, stoßen wir seit jeher in der feministischen Geschichte, Theorie und Praxis auf Uneinigkeit und Unvereinbarkeit darüber, welche Mittel und Wege das feministische Projekt an ihr Ziel bringen könnten. So scheiden sich die Geister bis heute an den Begriffen der Gleichheit und Differenz, am Verständnis des Subjekts, der Notwendigkeit einer materialistischen Klassenanalyse und Kapitalismuskritik, Fragen der Identität sowie Erfahrung und den komplizenhaften Verstrickungen in das neoliberale Geschlechterregime. Es bedarf also der Diskussion darüber, inwieweit Unvereinbares in Einklang gebracht werden und Feminist:innen sich darauf einigen können, uneinig zu sein, ohne das dahinterliegende Ziel aus den Augen zu verlieren. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr dazu einen Mitschnitt der Veranstaltung „Atonal. Über (Un)Vereinbarkeiten in der feministischen Geschichte, Theorie und Praxis“, die im Rahmen der Reihe „Es ist nichts zwischen uns – Über die Produkitivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ am 20. Januar im Museum des Kapitalismus in Berlin stattgefunden hat. Eingeladen war Ute Gerhard, die zum Thema „Gleichheit und Differenz – eine transhistorische Konfliktlinie im innerfeministischen Widerstreit“ gesprochen hat. Daran anschließend hört ihr einen Beitrag von Friederike Beier zu „Materialistischer Queer-Feminismus – Zur Aktualität und Produktivität des Konflikts zwischen Identität und Klasse“. Und zum Schluss noch einen Beitrag von Barbara Grubner, die der Frage nachgegangen ist, „Warum die „Verteidigung der Negativität“ ein feministisches Anliegen ist“. Moderiert wurde die Veranstaltung von Johanna Grubner und los geht es direkt mit dem ersten Vortrag von Ute Gerhard.

Duration:01:13:54

Ask host to enable sharing for playback control

Neuordnung und Krise von Care und sozialer Reproduktion

1/18/2024
Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 10. Januar. Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des mosaik-Podcast, in der wir einen Beitrag von Brigitte Aulenbacher hören. Sie setzt sich mit Fragen von Care und sozialer Reproduktion im Gegenwartkapitalismus auseinander. In der gestiegenen Aufmerksamkeit für Sorge und Sorgearbeit drückt sich aus, dass diese auf neuer Stufe vergesellschaftet werden und in neuer Weise krisenhaft geworden sind. Doch wie lassen sich diese Entwicklungen mit Begriffen von Care und sozialer Reproduktion in den Blick nehmen und wo treffen sich die damit verbundenen Ansätze? Worin liegen die Stärken der Thematisierung des Sorgens aus der Perspektive von Care und sozialer Reproduktion? Hierzu hören wir einen Beitrag von Brigitte Aulenbacher mit dem Titel „Auf neuer Stufe vergesellschaftet: Care und soziale Reproduktion im Gegenwartskapitalismus“, den sie im Rahmen der online jour-fix Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung vorgestellt hat. Brigitte Aulenbacher ist Professorin für Soziologie an der Johannes Kepler Universität in Linz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Gesellschaftstheorie und Kapitalismusanalyse, der Arbeitssoziologie wie auch der Geschlechter- und Intersektionalitätsforschung. Seit Jahren beschäftigt sie sich dabei intensiv mit krisenhaften Entwicklungen, wie sie im Bereich von Sorge und Sorgearbeit sichtbar werden und die daher auch im Mittelpunkt ihres Beitrags stehen. Foto: (c) JKU Linz

Duration:00:26:05

Ask host to enable sharing for playback control

Whose City? Gebaute Konfliktlinien

1/11/2024
Ein Mitschnitt aus der Online-Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 29. November. Herzlich willkommen zur ersten Folge des mosaik-Podcast im neuen Jahr, in der wir uns mit Architektur und Stadtplanung als Konfliktlinie in feministischen Debatten beschäftigen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie und auf welche Weise unser gebauter (Um-)Raum Geschlechterverhältnisse prägt und (de)konstruiert. Welche kritischen Praktiken in Architektur und Stadtplanung sind möglich? Wie lässt sich eine Transformation von Stadt und Raum denken? In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Whose City? Gebaute Konfliktlinien“ mit zwei Beiträgen von Sandra Huning und Tanja Mölders sowie von Bernadette Krejs und Susanne Mariacher. Sandra Huning (Stadtplanerin an der Bauhaus-Universität Weimar) und Tanja Mölders (Professorin für Umweltplanung und Transformation an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) sprechen in ihrem Vortrag über das Thema „Feministische Stadtplanung – „pragmatisch“ oder „strategisch“? Kontroversen über die „richtige“ Art und Weise, Städte feministisch zu planen. Bernadette Krejs (Architektin und Forscherin an der TU Wien) und Susanne Mariacher (lehrt im Feld der Architektur und Social Design), die beide im Claming Space Kollektiv aktiv sind, beschäftigen sich mit „Konfliktlinien einer feministisch Wissensproduktion in der Architektur". Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe „Es ist nichts zwischen uns – Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ statt. Organisiert wurde die Reihe vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“, aus der bereits Mitschnitte im mosaik-Podcast gesendet wurden und dir ihr hier nachhören könnt. Foto: Steve Johnson

Duration:00:55:12

Ask host to enable sharing for playback control

Sprache als feministisches Konfliktfeld

12/21/2023
Ein Mitschnitt aus der Online-Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 22. November. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des mosaik-Podcasts, in der wir uns mit dem konflikthaften Verhältnis von Feminismus und Sprache auseinandersetzen. Der Konflikt um Sprache und Bedeutung hat in der feministischen Geschichte eine lange Tradition und wird auch aktuell virulent geführt. Hierbei geht es nicht nur um Fragen, wer (für wen) sprechen kann und soll, sondern auch um Konflikte über Verständlichkeit, über feministische Sprachkritik und die Benennung eines Subjekts des Feminismus. In Anbetracht dessen scheint es daher notwendig – unter Berücksichtigung vergangener und aktueller sprachpolitischer Debatten – feministischer Sprachkritik tiefer auf den Grund zu gehen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage danach, wie Sprache, Macht(-Ausübung) und politische Praxis miteinander verknüpft sind. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcasts hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Postmodern Talking. Sprache als feministisches Konfliktfeld“ mit Beiträgen von Katharina Lux, Elke Schimpf und Ioanna Menhard. Den Anfang macht Katharina Lux (wissenhaftliche Mitarbeiterin an der HU Berlin) mit einem Vortrag zum Thema „Sprachrohr oder Avantgarde? Zum Konflikt um Verständlichkeit in der autonomen Frauenbewegung“. Daran anschließend spricht Elke Schimpf, Professorin für soziale Arbeit an der Hochschule Darmstadt, über „Feministische Sprachkritik, ein langjährig umkämpftes Konfliktfeld mit widersprüchlichen (Er)Folgen“. Den dritten und letzten Input liefert Ioanna Menhard, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule RheinMain, zum Thema „Konflikthafte Adressierungen mit Blick auf Zugänge und Frei-Räume: 45 Jahre feministische Mädchen_arbeit zwischen Bewegung, Institutionalisierung und Marginalisierung“. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe „Es ist nichts zwischen uns – Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ statt. Organisiert wurde die Reihe vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“, aus der bereits Mitschnitte hier im mosaik-Podcast gesendet wurden. Los geht es mit Katharina Lux. Foto: Huzeyfe Turan

Duration:00:59:16

Ask host to enable sharing for playback control

Sorge, Emotionen und Affekt

12/7/2023
Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 8. November. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des mosaik-Podcast, in der wir uns diesmal mit feministischer Demokratietheorie auseinandersetzen. Die aktuellen Entwicklungen in westlichen Gesellschaften verlangen eine gesellschaftstheoretische Konzeptualisierung von Demokratie, nämlich des Zusammenhangs von Kapitalismus, Patriarchat, Staat und Demokratie. Notwendig erscheint dies insbesondere deshalb, da in vielen demokratie- und staatstheoretischen Debatten die Themen Sorge, Affektivität und Relationalität weitestgehend ausgeblendet werden. Es braucht daher feministisch-materialistische Überlegungen zu Staat und Demokratie, die mit aktuellen queer-feministischen Ansätzen, die Sorge ins Zentrum stellen, verknüpft werden und zu einer Theorie »affektiver Demokratie« weiterentwickelt werden. Das Konzept der Affektivität schließt die körperlich-materialistischen Dimensionen sozialer Verhältnissen mit ein, aus denen Staat sowie demokratische Freiheitsgewinne entstehen. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr dazu einen Beitrag von Birgit Sauer, zum Thema „Sorge, Emotionen und Affekt. Überlegungen zur feministisch-materialistischen Staats- und Demokratietheorie“. Birigit Sauer war bis zu ihrem Ruhestand im Oktober 2022 Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen feministische Staats- und Demokratietheorie, Rechtspopulismus, Geschlecht sowie Emotionen. Dazu hat sie zahlreiche Bücher veröffentlicht. Ihr Beitrag ist Teil der online Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung, aus der wir in den vergangenen Monaten bereits zahlreiche Mitschnitte gesendet haben. Nikolai Huke koordiniert die Reihe und hat die Veranstaltung moderiert. Foto: Gary Bending

Duration:00:32:34

Ask host to enable sharing for playback control

Kinder haben im Kapitalismus

11/30/2023
Ein Mitschnitt aus der Online-Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 25. Oktober Angesichts multipler Krisenerscheinungen, wie sie im neoliberalen Kapitalismus sichtbar werden, beschäftigen sich auch feministische Analysen verstärkt mit Problemen gesellschaftlicher Reproduktionssicherung, geschlechtlicher Arbeitsteilung und damit verbundenen Ungleichheiten. In diesem Kontext gilt es daher, bestehende Konzepte von Elternschaft, Mutterschaft wie auch (neue) Möglichkeiten reproduktiver Selbstbestimmung kritisch zu beleuchten und vor dem Hintergrund gegenwärtiger feministischer Debatten zu diskutieren. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Burning Down The House – Kinder haben im Kapitalismus“, die vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“ organisiert wurde. Alicia Schlender (systemische Beraterin und Promovendin) und Lisa Yashodhara Haller (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialforschung) sprechen über das Thema „Elternschaft und Feminismus: Konfliktpotential und produktive Schnittmengen“. Ihr hört außerdem die Politikwissenschaftlerin und Journalistin Antje Schrupp, die in ihrem Vortrag über das Thema „Mutterschaft politisieren – ohne Essenzialismus und binäre Geschlechterkonzepte“ spricht. Beide Vorträge fanden im Rahmen der Vortragsreihe: „Es ist nichts zwischen uns - Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ statt. Mehr Infos zum Programm findet ihr online. Los geht es mit dem Beitrag von Alicia Schlender und Lisa Yashodhara Haller.

Duration:00:55:17

Ask host to enable sharing for playback control

Feminismus, Antifaschismus und Erinnerungspolitik

11/23/2023
Ein Mitschnitt aus der Online-Vortragsreihe des feministischen Wissenschaftskollektivs „Zwischen Institution und Utopie“ vom 18. Oktober. Mit dem weltweiten Erstarken der extremen Rechten ist es nötig, sich mit antifaschistischer Politik und Praxis sowie mit der nationalsozialistischen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Einen besonderen Blick bietet dabei eine feministische Perspektive, die nicht nur das Zusammenwirken von patriarchaler und faschistischer Herrschaft thematisiert, sondern die zugleich auch die (Mit-)Täterinnenschaft wie auch marginalisierte Positionen von Frauen im Faschismus und Nationalsozialismus erinnert und benennt. In der heutigen Ausgabe des Mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Tear The Fascists Down – Zum Verhältnis von Feminismus, Antifaschismus und der Erinnerung an den Nationalsozialismus“. Organisiert wurde die Veranstaltung vom feministischen Wissenschaftskollektiv „Zwischen Institution und Utopie“. Eingeladen waren die Historikerin Sina Speit, die sich in ihrem Beitrag mit der autonomen Frauenbewegung der 1970er und 80er Jahre und den damit verbundenen innerfeministischen Konflikten in Bezug auf die Erinnerung an den Nationalsozialismus beschäftigt. Daran anschließend spricht die Sozialwissenschaftlerin Juliane Lang in ihrem Vortrag „Antifa und Feminismus – Szenen einer unglücklichen Ehe“ über das schwierige Verhältnis von antifaschistischer und feministischer Bewegung. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Vortragsreihe „Es ist nichts zwischen uns” - Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit statt. Auch in den kommenden Ausgaben werden wir Mitschnitte der Vortragsreihe senden. Zu Beginn hört ihr nun Sina Speit mit ihrem Vortrag „Die autonome Frauenbewegung und Erinnerung an den Nationalsozialismus – Gespräch, Identifikation, Konflikt“. Foto: Wesley Tingey

Duration:00:48:06

Ask host to enable sharing for playback control

Wer hat Angst vor „Identitätspolitik“?

10/25/2023
Ein Mitschnitt des digitalen Jour fixe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 18. Oktober. In der gesellschaftlichen Auseinandersetzung über Identitätspolitik geht es um die Beziehung zwischen Etablierten und Außenseitern – und um die Verteidigung von als gefährdet wahrgenommenen etablierten (Vor-)Rechten. Die abwehrende Bearbeitung der Mobilisierung der Außenseiter nimmt dabei im Wesentlichen zwei Formen an: Während die einen die identitätspolitische Entpolitisierung der sozialen Frage beklagen, befürchten andere die Gefährdung des gesellschaftlichen Zusammenhalts oder aber das Ende der Meinungsfreiheit durch minderheitenpolitische Agitation. Auch in der Linken hat die Auseinandersetzung mit Fragen der Identitätspolitik zu zahlreichen und kontroversen Auseinandersetzungen geführt. In der heutigen Ausgabe des Mosaik Podcast hört ihr einen Beitrag von Stephan Lessenich zum Thema Wer hat Angst vor der "Identitätspolitik"? Seit 2021 ist Stephan Lessenich Professor für Gesellschaftstheorie und Sozialforschung an der Goethe Universität in Frankfurt am Main und Direktor des Instituts für Sozialforschung. Er ist Autor zahlreicher Bücher, in denen er sich inhaltlich u. a. mit Fragen globaler sozialer Ungleichheit, dem Wandel des Sozialstaats, den Grenzen der Demokratie und Veränderungen gesellschaftlicher Normalitätsvorstellungen auseinandersetzt. Worum es bei der vielstimmigen Aufregung um und Kritik an der sogenannten Identitätspolitik geht, erläutert er für uns in seinem Beitrag. Zu Beginn spricht Nikolai Huke, der die Veranstaltung moderiert hat. Foto: Lil Artsy

Duration:00:32:21

Ask host to enable sharing for playback control

Das Rätsel der Inflation

9/28/2023
Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 20. September. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des mosaik-Podcast, in der wir uns dem Thema Inflation widmen. Wie sich zeigt, tragen die gängigen Inflationstheorien der Wirtschaftswissenschaften nur wenig zur Erklärung der jüngsten beschleunigten Preissteigerungen bei. Die damit verbundenen wirtschaftspolitischen Empfehlungen verschärfen zudem das Elend der Menschen mit kleinem Einkommen. Worin liegen nun also die Ursachen der aktuellen Inflation? Sind die Preissteigerungen ein Resultat des Wirtschaftskriegs zwischen Russland und dem Westen oder werden diese etwa durch Lohnsteigerungen verursacht? Die kritische Diskussion über die neue Inflationswelle steht im Grunde genommen noch ziemlich am Anfang. Auch in der marxistischen Debatte gibt es aktuell nur wenige Analysen, die sich damit auseinandersetzen, wir die gegenwärtige Inflation mit der marxistischen Theorie der kapitalistischen Produktionsweise und mit einer allgemeinen Inflationstheorie zu vermitteln ist. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr einen Beitrag von Thomas Sablowski, der sich im Rahmen der digitalen jour fix Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung mit dem Rätsel der Inflation auseinandergesetzt hat. Thomas Sablowski ist Politikwissenschaftler und Mitarbeiter am Institut für Gesellschaftsforschung der Rosa Luxemburg Stiftung. Moderiert wurde die Veranstaltung von Nikolai Huke, der zu Beginn zu hören ist. Foto: Joachim Schnurle

Duration:00:30:30

Ask host to enable sharing for playback control

Selektive Sicherheit im „Krieg gegen die Drogen“

7/12/2023
Ein Mitschnitt der digitalen Jour fixe Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 21. Juni. Herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe des Mosaik-Podcast. In der heutigen Folge hört ihr einen Beitrag von Alke Jenss, die über ihr Buch „Selektive Sicherheit im 'Krieg gegen die Drogen': Kolonialität der Macht in Kolumbien und Mexiko“ spricht. Im Fokus des Buches stehen dabei die "Sicherheitsprojekte" der 2000er Jahre, die in Prozesse der Landaneignung, veränderte Eigentumsverhältnisse und globale Kapitalakkumulation eingebettet sind. Dies hatte zur Folge, dass unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen mit unterschiedlich guten Zugängen zu den Staatsapparaten in dieser Zeit den staatlichen Diskurs über Kriminalität in entsprechender Weise und Ausmaß beeinflusst haben. Die staatlichen Sicherheitspraktiken bedeuteten dabei vor allem für solche Gruppen radikale Unsicherheit, die im Diskurs als entbehrlich galten. Das Buch nimmt die staatlichen Sicherheitspolitiken in Kolumbien und Mexiko unter die Lupe und bietet eine detaillierte Analyse der Rolle des Staates in Bezug auf Gewalt. In welchem Ausmaß und für wen stellen Staaten Ordnung und Unordnung her? Welche gesellschaftlichen Kräfte unterstützen und treiben solche staatlichen Praktiken an? Vor dem Hintergrund dieser Fragen analysiert Alke Jenss in ihrem Buch den autoritären Neoliberalismus und verbindet dabei theoretische Konzepte zur Kolonialität staatlicher Macht mit kritischer politischer Ökonomie. Zu Beginn hört ihr Nikolai Huke, der die Veranstaltung moderiert hat.

Duration:00:23:30

Ask host to enable sharing for playback control

Kapitalismus und das „System Putin“ in Russland

6/20/2023
Buchautor Felix Jaitner spricht im Interview mit mosaik-Redakteur Raphael Deindl über die polit-ökonomischen Entwicklungen in Russland und im post-sojwetischen Raum. Die Auflösung der Sowjetunion war eine Bedingung zur Einführung des Kapitalismus in allen Nachfolgestaaten. Dabei entwickelte sich eine spezifische Eigendynamik, die bis heute den post-sowjetischen Raum prägt und dabei immer wieder zu gewaltsamen Konflikten geführt hat. Dies betrifft auch die zunehmend expansive Außenpolitik Russlands wie auch die Invasion russischer Truppen in die Ukraine im vergangenen Jahr. Auch wenn die spezifischen Entwicklungen und innergesellschaftlichen Dynamiken sowohl in Russland als auch im post-sowjetischen Raum wichtige Erklärungsfaktoren bilden, um die aktuellen militärischen Auseinandersetzungen zu verstehen, werden diese in der öffentlichen Diskussion wie auch in vielen linken Debatten nur unzureichend berücksichtigt. Mit welcher Herrschaftsform haben wir es also zu tun? Wie und auf welche Weise konnten sich im Zuge der Auflösung der Sowjetunion zu Beginn der 1990er Jahre und mit der Einführung marktwirtschaftlicher Prinzipien autoritäre Strukturen manifestieren? Wer waren die zentralen politischen Akteure? Und: Welche Rolle übernimmt Putin in diesem Kontext? Für dieses Thema hat mosaik-Redakteur Raphael Deindl mit Felix Jaitner gesprochen. Er ist Autor des Buches Einführung des Kapitalismus in Russland. Von Gorbatschow zu Putin das bereits 2014 erschienen ist und Anfang 2023 als erweiterte Neuauflage unter dem Titel Russlands Kapitalismus. Die Zukunft des „System Putin“ herausgegeben wurde. Zu Beginn des Gesprächs, das online stattgefunden hat, erläutert Felix Jaitner zunächst, wie er überhaupt dazu gekommen ist, sich mit den polit-ökonomischen Entwicklungen Russlands auseinanderzusetzen. Foto: Tamara Malaniy

Duration:00:49:38

Ask host to enable sharing for playback control

Gekränkte Freiheit: Aspekte des libertären Autoritarismus

5/19/2023
Ein Mitschnitt der online Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 10. Mai. Corona-Kritiker:innen mit Blumenketten, Künstler:innen, die naturwissenschaftliche Erkenntnisse infrage stellen, Journalist:innen, die sich als Rebell:innen gegen angebliche Sprechverbote inszenieren: Dieser libertär-autoritäre Typus hat längst Einzug in den politischen Diskurs gehalten. Er sehnt sich dabei jedoch nicht nach einer verklärten Vergangenheit oder der starken Hand des Staates, sondern streitet lautstark für individuelle Freiheiten. Etwa, frei zu sein von Rücksichtnahme, von gesellschaftlichen Zwängen – und frei von gesellschaftlicher Solidarität. Der libertäre Autoritarismus, wie ihn Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey in ihrem Buch „Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus“ skizzieren, ist eine Folge der Freiheitsversprechen der Spätmoderne: Mündig soll er sein, der Einzelne, dazu noch authentisch und hochgradig eigenverantwortlich. Gleichzeitig erlebt er sich als zunehmend einfluss- und machtlos gegenüber einer komplexer werdenden Welt. Das wird als Kränkung erfahren und äußert sich in entsprechenden Ressentiments und zunehmender Demokratiefeindlichkeit. Auf der Grundlage ihrer qualitativen Studie verleihen Amlinger und Nachtwey der Sozialfigur des „libertär Autoritären“ Kontur. Im Fokus stehen dabei soziale Gründe, die in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Wandel des autoritären Charakters führten, wie ihn noch die ältere Kritische Theorie sich dachte. Demgegenüber bringt die Spätmoderne einen Protesttypus hervor, dessen Ruf nach individueller Souveränität eine Bedrohung ist für eine Gesellschaft der Freien und Gleichen: die Verleugnung einer geteilten Realität. In der heutigen Ausgabe des mosaik-Podcast hört ihr einen weiteren Mitschnitt der digitalen jour fix Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung. Diesmal war Carolin Amlinger zu Gast, die das Buch „Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus“ vorgestellt hat. Foto: Kajetan Sumila

Duration:00:30:14

Ask host to enable sharing for playback control

Bleiberecht in der Gastro-Küche

4/21/2023
Ein Mitschnitt der Jour fixe-Reihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 5. April. Asylpolitik ist Arbeitsmarktpolitik. Die in der Migrationspolitik etablierten Demarkationslinien zwischen „Flucht“ und „Arbeitsmigration“ tragen aber diesem Umstand nicht Rechnung. So mag es kaum erstaunen, dass dieser Zusammenhang sowohl im migrationspolitischen Kontext als auch in der Forschungslandschaft weitestgehend unbeleuchtet bleibt. Die Migrationssoziologin Jacqueline Kalbermatter von der Universität Basel hat dies zum Anlass genommen, um sich mit den Wechselwirkungen zwischen migrationspolitischen Regulierungen und Arbeitsverhältnissen von Geflüchteten mit unsicherem Aufenthaltsstatus auseinanderzusetzen. In ihren Analysen erweitert Kalbermatter das Feld asylpolitischer Aushandlungen, indem sie die Dynamiken alltäglicher Kämpfe um Rechte und gesellschaftliche Teilhabe in gastronomischen Betrieben in der Schweiz untersucht. Hierbei verfolgt sie die Frage, wie sich in der Küche und im betrieblichen Arbeitsprozess soziale Differenzierungen hinsichtlich des Aufenthaltsstatus und der geografischen Herkunft der Arbeiter:innen manifestieren. Der Blick auf gastronomische Betriebe als ein Ort von Aushandlungsprozessen zwischen Unternehmen und Arbeiter:innen ermöglicht es, so Kalbermatter, die Verschränkungen und Ambivalenzen zwischen der Asylpolitik und der Regulierung von Arbeitskraftproblemen sichtbar zu machen, die gemeinhin im Verborgenen bleiben. Im Rahmen der online Jour fixe Reihe der AkG hat Jaqueline Kalbermatter ihr Buch „Bleiberecht in der Gastro-Küche“ vorgestellt. In der heutigen Ausgabe des Mosaik-Podcast hört ihr also einen Mitschnitt der gleichnamigen Veranstaltung, die Anfang April stattgefunden hat. Foto: andreasfeusi.ch

Duration:00:33:03

Ask host to enable sharing for playback control

Staatskapitalismus? Zum Verhältnis von Kapitalismus und Staat

4/13/2023
Ein Mitschnitt der Online-Diskussionsreihe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG) vom 1. März. Seit dem Ausbruch der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise erlebt der Begriff „Staatskapitalismus“ Konjunktur. Aktuelle Transformationsprozesse in der globalen Ökonomie wie etwa der Aufstieg Chinas, aber auch eine scheinbar prominentere Rolle des Staates in Wirtschaftspolitiken der kapitalistischen Zentren, werfen Fragen nach der Verhältnisbestimmung von Staat und Kapitalismus auf: wie und auf welche Weise verändert sich Staatlichkeit im globalisierten Kapitalismus und gibt es einen „neuen“ Staatskapitalismus? In der heutigen Ausgabe des Mosaik-Podcast hört ihr einen Mitschnitt der Veranstaltung „Staatskapitalismus? Anmerkungen zum Verhältnis von Kapitalismus und Staat“, die im Rahmen des digitalen jour fixe der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung Anfang März stattgefunden hat. Vor dem Hintergrund dieser Frage bestimmt John Kannankulam, der an der Universität Marburg im Bereich Politische Ökonomie lehrt und forscht, aus Perspektive der materialistischen Staatstheorie, den Begriff des Staatskapitalismus näher. Unmittelbar an diese Überlegungen anschließend spricht die Politikwissenschaftlerin Jenny Simon über die Rolle des Staates in der Internationalisierung der chinesischen Finanzbeziehungen. Zu Beginn hört ihr zunächst Nikolai Huke, der die Moderation der Veranstaltung übernommen hat.

Duration:00:30:25

Ask host to enable sharing for playback control

Prekäre Wissenschaft: Warum Unis reformiert werden müssen

12/21/2022
mosaik-Redakteur Raphael Deindl interviewt NUWiss-Aktivist Stephan Pühringer zur prekären Lage der Wissenschaft und mögliche Reformen. Angesichts prekärer Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse, verschärfter Wettbewerbsbedingungen wie auch dem zunehmenden Fokus auf Exzellenz-Indikatoren verschärft sich die Situation für Wissensarbeiter:innen in den vergangenen Jahren deutlich. Zugleich sehen sich befristet Angestellte durch die Neuregelung der bestehenden Kettenvertragsregelung (§109) nach acht Jahren Dienstzeit nunmehr mit einem Berufsverbot konfrontiert. Noch dazu führt die derzeitige Inflation zu einer massiven Unterfinanzierung der österreichischen Universitäten. Wenig verwunderlich also, dass ein Teil der Betroffenen diese Zustände und Entwicklungen so nicht mehr hinnehmen mag. Bereits Anfang Dezember gingen in Wien hunderte Universitätsbedienstete auf die Straße. Sie wollten auf die eklatanten Finanzierungslücken wie auch die prekären Zustände an österreichischen Hochschulen aufmerksam machen und diesen ein Ende bereiten. Für die heutige Ausgabe des Mosaik-Podcast hört ihr ein Interview mit Stephan Pühringer. Er ist im „Netzwerk Unterbau Wissenschaft“ (NUWiss) aktiv. Das Netzwerk engagiert sich für gute Arbeitsbedingungen und die Demokratisierung der österreichischen Universitäten und fordert dahingehend weitreichende Reformen. Doch in welche Richtung haben sich Universitäten in den vergangenen Jahr(zehnt)en gewandelt, wie hat sich dies auf Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse ausgewirkt und welche Änderungen braucht es hier? Über diese und weitere Fragen hat sich mosaik-Redakteur Raphael Deindl mit Stephan Pühringer unterhalten. Zu Beginn verrät er etwas über sich und das neu gegründeten Projekt NUWiss. Foto-Credits: Cornelia Dlabaja, Twitter

Duration:00:47:56